In Betrieb

Windpark Hilpensberg

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Projekt-Beschreibung

Zahlen und Fakten

Inbetriebnahme
Gesamtleistung in kW
CO2-Einsparung
Versorgte Haushalte

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Projekt-team

Sebastian Ganser
Jürgen Ganz

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Häufig gestellte Fragen

Vogelschutz

Windenergieanlagen können für bestimmte Großvögel wie Rotmilan, Seeadler oder Schwarzmilan ein Kollisionsrisiko darstellen. Deshalb schreibt das Bundesnaturschutzgesetz vor, dass bei neuen Projekten Schutzmaßnahmen wie Standortwahl, Antikollisionssysteme oder zeitweise Abschaltungen geprüft und umgesetzt werden. Studien zeigen jedoch, dass die Bestände vieler Arten, etwa Rotmilan, Weißstorch oder Kranich, trotz über 30.000 Windenergieanlagen in Deutschland stabil geblieben oder sogar gewachsen sind.

Im Vergleich zu anderen Ursachen ist der Einfluss von Windkraft gering: Jährlich sterben schätzungsweise rund 100.000 Vögel an Windrädern, während durch Autos etwa 70 Millionen, durch Hauskatzen bis zu 100 Millionen und durch Glasscheiben bis zu 115 Millionen Vögel ums Leben kommen. Hauptursachen für Verluste sind Nahrungsmangel, Vergiftungen und Stromleitungen. Mit den vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen wird das Risiko durch Windenergie zusätzlich reduziert. So bleibt die Energiewende mit Windkraft vereinbar mit einem wirksamen Vogelschutz.

Technische Funktionsweise

Der Aufbau einer Windenergieanlage ist relativ einfach. Die Hauptbestandteile sind der Turm, die Rotorblätter, die Gondel und das Fundament. Wie schon bei Jahrhunderte alten Getreidemühlen setzt dabei der anströmende Wind die speziell geformten Blätter in Bewegung, wodurch eine Welle in der Turbinennarbe in Bewegung gesetzt wird. In der Gondel wandelt dabei ein Generator diese Drehbewegung der Welle mit dem Prinzip der Induktion in elektrischen Strom um. Technisch vergleichbar ist dies mit dem Prinzip von Fahrraddynamos.

Da es sich um eine andere physikalische Wirkweise als bei konventionellen Atom- oder Kohlekraftwerke handelt sind diese deutlich effizienter. Der Wirkungsgrad von modernen Windenergieanalgen beträgt ca. 50% während ein Kohlekraftwerk nur bis zu 40% erreicht. Es fallen bei der Windenergie im Gegensatz zu den konventionellen "Wärmemaschinen" keine Verluste durch die Verbrennung oder Kühlung an.

Die modernsten Windenergieanlagen schaffen es bereits ab Windgeschwindigkeiten von 3 m/s Energie zu erzeugen und schalten sich automatisch bei Sturm ab, um eine Beschädigung der Anlage zu verhindern.

Landschaftsbild

Es ist nicht abzustreiten, dass Windenergieanlagen durch ihre bloße Bauhöhe das Landschaftsbild verändern. Wie genau hängt aber stark von der Standort, der Topografie und der bestehenden Infra- wie auch Siedlungsstruktur ab. Im Zuge des Genehmigungsverfahrens werden Visualisierungen erstellt, um die Wirkung aus verschiedenen Blickwinkeln zu begutachten. Hierbei helfen moderne maßstabsgerechte 3D-Simulationen und Fotomontagen, um eine sachliche Abwägung zu treffen. Neben der allgemeinen Landschaftswirkung werden auch landschaftsprägende Denkmäler berücksichtigt. So wird zum Beispiel innerhalb eines unabhängigen Denkmalschutzgutachtens geprüft, ob Sichtachsen oder historische Bilder beeinträchtigt werden.

Nicht zu vergessen ist, dass Windräder zwar eine lange, aber auch begrenzte technische Lebenszeit haben. Nach ca. 25-30 Jahren erfolgt in der Regel der rückstandslose Rückbau, welcher finanziell und rechtlich auch abgesichert ist.

Erfahrungen zeigen außerdem, dass beim Menschen natürliche Gewöhnungseffekte eintreten. Ähnlich wie bei Stromtrassen oder anderen technischen Bauwerken werden Windenergieanlagen nach einer gewissen Zeit weniger bewusst wahrgenommen und Teil des gewohnten Landschaftsbildes.

Windparks verändern die Landschaft sichtbar, doch die Wirkung wird durch Visualisierungen, Gutachten und die zeitliche Begrenzung transparent gemacht. Mit der Zeit tritt eine Gewöhnung ein, sodass die Anlagen nicht mehr als Fremdkörper, sondern als Teil der modernen Kulturlandschaft wahrgenommen werden.

Wirtschaftlichkeitsprüfung

Um die Wirtschaftlichkeit eines Windenergieprojektes zu beziffern ist nicht einfach nur ein gutes Bauchgefühl notwendig, sondern es findet eine umfassende Analyse über mehrere Ebenen statt. Dieser Analyseprozess erstreckt sich grob gesagt auch fünf Ebenen:

  1. Windmessung und Standortgüte: Durch eine unabhängige Windmessung vor Ort wird über ein Jahr hinweg die Windgeschwindigkeit am angedachten Standort untersucht. Auf dieser Basis werden zwei unabhängige Ertragsgutachten erstellt, die der Bank als Finanzierungsnachweis dienen.
  2. Technische und infrastrukturelle Faktoren: Entscheidend ist auch die Mitteilung des Netzbetreibers über den nächstegelegenen Netzverknüpfungspunkt. Die länge der benötigten Kabeltrasse beeinflusst maßgeblich die Anschlusskosten. Zudem müssen Zufahrtswege und Fundamente ausgebaut bzw. neu errichtet werden.
  3. Regulatorische Rahmenbedingungen: Genehmigungsauflagen, wie Schall und Schattenwurf, sowie artenschutzspezifische Abschalteinrichtungen können die Betriebszeit und somit den Ertrag beschränken. Zudem können die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Energierecht sich weiterhin ändern und somit das Genehmigungsverfahren vereinfach oder auch erschweren. Maßgeblich ist auch der gesicherte Zuschlag bei der EEG-Ausschreibung. Die Zuschlagshöhe ist ein wichtiger Faktor bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung.
  4. Investitions- und Betriebskosten: Neben den Investitionen, die zum Beispiel für den Kauf des Windrades nötig sind, muss auch der durchgehende Betrieb einkalkuliert werden. Wartung, Instandhaltung, Versicherung verursachen über den Betrieb hinweg laufende Kosten.
  5. Finanzierung und Marktumfeld: Neben der EEG-Vergütung spielen auch die sogenannten Direktlieferverträge eine zunehmende Rolle in der Vermarktung des Stroms. Bei der Fremdkapitalfinanzierung spielt das derzeitige Zinsniveau eine entscheidende Rolle. Verschiedenste Formen der Bürgerbeteiligung werden dabei natürlich auch miteinbezogen.

Die Wirtschaftlichkeit einer Windenergieanlage wird nicht allein durch die Windhöffigkeit bestimmt, sondern durch das Zusammenspiel von Standortgüte, technischen Erschließungskosten, regulatorischen Rahmenbedingungen, Investitions- und Betriebskosten sowie den erzielbaren Erlösen. Erst wenn alle Parameter, von der Windmessung über die Netzanbindung bis hin zur Finanzierung stimmig sind, gilt ein Projekt als wirtschaftlich tragfähig.

Immobilienwert

Der Einfluss von Windenergie auf den Wert einer Immobilie wird seit Jahren wissenschaftlich untersucht und lässt sich pauschal nur schwer beziffern. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass der Wert einer Immobilie von vielen Faktoren abhängt wie Lage, Infrastruktur, Zinsniveau und demografische Entwicklung.

Eine aktuelle Untersuchung des RWI (2024) auf Basis von rund vier Millionen Immobilienangeboten ergab, dass Objekte im Umkreis von ein bis zwei Kilometern um eine Windenergieanlage im Durchschnitt etwa 1,8 % günstiger angeboten wurden als vergleichbare Immobilien ohne Windradnähe. Dieser Effekt nimmt mit zunehmender Entfernung ab und ist ab etwa drei Kilometern nicht mehr nachweisbar. Frühere Analysen hatten teils stärkere Effekte festgestellt, während andere Untersuchungen, etwa ein Faktencheck der Energie Agentur NRW (2017), keinen eindeutigen Zusammenhang belegen konnten.

Gleichzeitig eröffnen Beteiligungsmodelle wie Nachrangdarlehen, Strompreisrabatte oder genossenschaftliche Gewinnbeteiligungen zusätzliche Chancen für Anwohner und Kommunen, wenn zum Beispiel das Wohnumfeld unmittelbar aufgewertet wird. Damit überwiegt in der Gesamtbetrachtung der positive wirtschaftliche und gesellschaftliche Nutzen, den Windenergieprojekte für Regionen schaffen.

Regionale Wertschöpfung

Windenergie ist längst mehr als nur Stromerzeugung. Sie hat sich zu einem eigenständigen Industriezweig entwickelt, der sichere Jobs in unserer Heimat schafft und regionale Unternehmen einbindet. Jede neue Anlage bringt Investitionen in die Region, schafft direkte und indirekte Arbeitsplätze und sorgt dafür, dass ein Teil der Wertschöpfung vor Ort bleibt.

• Lokale Aufträge: Bauunternehmen, Kranfirmen, Elektriker, Transportdienstleister und Gutachter profitieren direkt vom Bau und Betrieb. Selbst Gastronomie und Hotellerie können während der Bauphase zusätzliche Nachfrage verzeichnen.

• Produktion und Technik: Rotorblätter, Türme und Umrichter werden in deutschen Betrieben gefertigt. Die Nachfrage nach Fachkräften bleibt in der Branche weiterhin hoch.

• Wartung und Betrieb: Dauerhafte Jobs entstehen für Servicetechniker, Elektriker und Ingenieure, die die Anlagen betreuen.

• Kommunale Einnahmen: Gemeinden profitieren über Pachten und Gewerbesteuern. Nach § 6 EEG 2023 können Standortkommunen zudem direkt finanziell am erzeugten Strom beteiligt werden. Nach der neuen bayerischen Beteiligungsregel sogar bis zu 0,3 Cent pro kWh. Für eine Standortgemeinde kann so ein jährlich hoher fünf- bis sechsstelliger Betrag dazu beitragen den örtlichen Kindergarten zu renovieren oder in den Hochwasserschutz zu investieren.

• Bürgerbeteiligung: Als Bürger kann man durch Energiegenossenschaften, Direktbelieferungsverträge oder Beteiligungsfonds selbst Teil der Wertschöpfung werden. Das stärkt die Akzeptanz und sorgt für gerechte Verteilung.

• Neue Nutzungsmöglichkeiten: Eigentümer von Forstflächen erhalten durch Windenergie eine alternative Einkommensquelle, etwa nach Sturmschäden.

• Repowering und Speicherintegration: Der Ersatz alter Anlagen durch leistungsstärkere neue schafft zusätzliche Aufträge. Die Kombination mit Speichern eröffnet weitere Geschäftsfelder und sichert die lokale Nutzung von Strom.

Schon 2012 arbeiteten rund 117.900 Menschen in der Windenergie an Land. Bis 2030 könnten laut Bundesverband WindEnergie rund 40.000 zusätzliche Jobs entstehen. Jobs, die dringend benötigt werden, um die gesetzlichen Ziele der EU und Bundesregierung zur Treibhausgasreduktion einzuhalten. Damit zeigt sich: Windenergie sorgt nicht nur für saubere Energie, sondern auch für regionale Wertschöpfung, Bürgerbeteiligung und neue Arbeitsplätze. Nicht nur heute, sondern auch in der Zukunft.

Innovationen

Windenergieanlagen haben sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und sind heute leistungsfähiger, leiser und sicherer als ihre Vorgänger. Während frühe Modelle nur wenige hundert Kilowatt lieferten, erreichen moderne Anlagen an Land inzwischen bis zu 7 Megawatt und auf See sogar über 15 Megawatt. Möglich wird das durch deutlich größere Rotoren mit Durchmessern von über 160 Metern und Türme mit Nabenhöhen von mehr als 160 Metern. Der Bau solcher Dimensionen ist nur durch den Einsatz neuer Großkräne und spezialisierter Logistik möglich.

🔊 Schallreduzierung

• Neue Rotorblattprofile mit gezackten Hinterkanten („Serrations“) senken die Geräuschentwicklung.

• Intelligente Steuerungssysteme passen Drehzahl und Blattstellung automatisch an, um Lärm zu minimieren.

• So können selbst sehr große Anlagen die strengen Lärmgrenzwerte einhalten.

⚡ Effizienzsteigerung

• Größere Rotorflächen ermöglichen eine bessere Energieausbeute auch bei schwachem Wind.

• Direktantriebe reduzieren Verluste und Wartungsaufwand.

• Digitale Sensorik und KI‑gestützte Betriebsführung optimieren den Betrieb und verlängern die Lebensdauer.

📏 Größenentwicklung

• Nabenhöhen sind von 70–100 m auf über 160 m gewachsen.

• Rotordurchmesser haben sich von 80–100 m auf über 160 m verdoppelt.

• Neue Kran- und Logistiksysteme ermöglichen den Aufbau solcher Großanlagen.

🛡️ Sicherheit & Wartung

• Verbesserte Pitch‑Systeme reduzieren Lasten und verlängern die Lebensdauer.

• Condition Monitoring mit Sensorik erkennt frühzeitig Schäden.

• Rettungskonzepte wie Abseiltechnik sichern das Wartungspersonal im Ernstfall.

🌍 Umwelt & Fauna

• Fledermausschutz: Anlagen können bei bestimmten Wetterlagen oder Temperaturen automatisch abgeschaltet werden, wenn Fledermausaktivität wahrscheinlich ist.

• Vogelschutz: Kamerasysteme und Radartechnik erkennen Großvögel wie Rotmilane oder Seeadler und können die Anlage kurzfristig stoppen.

• Diese Innovationen haben das Risiko von Vogelschlag nachweislich reduziert und sind inzwischen in vielen Projekten Standard.

♻️ Nachhaltigkeit

• Neue Materialien wie Carbonverbundstoffe ermöglichen größere Rotorblätter bei geringerem Gewicht.

• Erste recyclingfähige Rotorblätter sind entwickelt worden, um die Entsorgung nach Betriebsende zu erleichtern.

• Anlagen werden heute auf eine Lebensdauer von 25–30 Jahren ausgelegt.

Fazit:

Windenergieanlagen sind heute nicht nur größer, effizienter und leiser, sondern auch intelligenter und umweltfreundlicher. Fortschritte in Schallminderung, Netzintegration, Wartungssicherheit und Faunaschutz zeigen, dass die Technik kontinuierlich weiterentwickelt wird, um sowohl die Energieausbeute als auch die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen.

Brandfall

Vorab sei gesagt: Brände in Windenergieanlagen sind sehr sehr selten. Bei über 30 000 Windenergieanlagen an Land in Deutschland treten nur wenige Fälle pro Jahr auf. Ein Grund dafür sind unter Anderem die hohen Brandschutzbestimmungen. So muss im Genehmigungsverfahren bereits von einem unabhängigen Sachverständigen ein Brandschutzgutachten erstellt werden, dass die Brandlast und Brandgefahr objektiv bewertet. Die Hersteller sind nach EU-Richtlinien und DIN-Normen bereits dazu angehalten, Windenergieanlagen zu konstruieren, die in sich brandschutzsicher sind. Sie setzen dabei auf verschiedene Maßnahmen: Materialien und Kabelwege werden so gewählt, dass sie möglichst wenig Brandlast bieten, und ein umfassender Blitzschutz verhindert, dass Blitzeinschläge zu Schäden führen. Zusätzlich können Anlagen mit Brandmeldern ausgestattet werden, die Rauchentwicklung sofort erkennen und automatisch Alarm auslösen. In manchen Fällen sind auch Löschsysteme vorgesehen. Diese arbeiten nicht mit Wasser oder Schaum, sondern mit Stickstoff (N₂). Dies ist ein speziellen Inertgas, das den Sauerstoff im betroffenen Bereich verdrängt, elektrisch nicht leitend ist und keine Rückstände hinterlässt. So wird ein Feuer direkt in der Gondel oder im Umrichter eingedämmt, ohne die empfindliche Technik zusätzlich zu beschädigen.

Für das Wartungspersonal bestehen zudem klare Sicherheitsvorkehrungen: Im Ernstfall können sich Techniker mit einer Abseiltechnik aus der Gondel retten, sodass auch bei einem Brand oder einer Rauchentwicklung eine sichere Evakuierung möglich ist. Sollte es dennoch zu einem größeren Brand kommen, lässt die Feuerwehr das Windrad kontrolliert abbrennen und konzentriert sich darauf, das Umfeld zu bewässern, damit sich das Feuer nicht weiter ausdehnt.

Damit gilt: Durch die Kombination aus nicht brennbaren Materialien, verpflichtendem Brandschutzkonzept, technischer Prävention, optionalen Löschsystemen, gesicherter Rettungstechnik und klaren Einsatzstrategien ist das Risiko eines Windradbrandes sehr gering und die Sicherheit für Menschen und Umgebung gewährleistet.

Stromkosten

Die Zusammensetzung des Strompreises im marktwirtschaftlichen Konzept von Deutschland und Europa ist komplex: Sie hängt nicht nur von den Erzeugungskosten einzelner Technologien ab, sondern auch von Netzengpässen, Redispatch‑Maßnahmen, internationalen Stromflüssen und der Verfügbarkeit von Speichern.

Windenergie senkt den Strompreis, weil sie als kostengünstige Technologie teure fossile Kraftwerke aus der Preisbildung verdrängt. Nach aktuellen Studien liegen die Stromgestehungskosten (LCOE) für neue Onshore‑Windanlagen in Deutschland zwischen 4 und 10 ct/kWh. Photovoltaik bewegt sich in einem ähnlichen Bereich. Zum Vergleich: Steinkohlekraftwerke verursachen Stromgestehungskosten von etwa 10 bis 20 ct/kWh, während Gas‑Kombikraftwerke (CCGT) je nach Brennstoff- und CO₂‑Preis sogar zwischen 10 und über 24 ct/kWh liegen (Fraunhofer ISE 2023). Damit ist Windenergie im direkten Kostenvergleich deutlich günstiger und trägt dazu bei, den durchschnittlichen Börsenstrompreis zu senken.

Allerdings entstehen durch die partielle Verfügbarkeit erneuerbarer Energien zusätzliche Systemkosten. Besonders relevant sind Redispatch‑Maßnahmen, wenn Strom nicht frei durch das Netz fließen kann und konventionelle Kraftwerke zur Netzstabilität hochgefahren werden müssen. Diese Kosten schwanken stark und lagen zuletzt zwischen 74 und 436 €/MWh, mit Gesamtkosten im dreistelligen Millionenbereich pro Quartal (Bundesnetzagentur 2024). Der Netzentwicklungsplan 2037/2045 (Entwurf 2025) zeigt, dass ein beschleunigter Netzausbau in Deutschland und Europa entscheidend ist, um diese Kosten zu senken und die Kostenvorteile der Erneuerbaren voll auszuschöpfen.

Ein weiterer Schlüssel liegt in Speichertechnologien. Batteriespeicher (BESS) können Überschüsse aufnehmen und später abgeben, wodurch weniger fossile Reservekraftwerke benötigt werden. Das reduziert Redispatch‑Kosten und stabilisiert das Netz. Studien von Fraunhofer ISE und Agora Energiewende belegen, dass Speicher und Netzausbau gemeinsam entscheidend sind, um die Kostenvorteile von Windenergie langfristig wirksam werden zu lassen.

Abschließend gilt: Mit dem weiteren Ausbau der Windenergie wird der Strompreis – und damit auch der Arbeitspreis für Verbraucher – langfristig sinken, sofern Netze und Speicher parallel ausgebaut werden und die Kostenvorteile der Erneuerbaren voll zur Wirkung kommen.

Betriebslaufzeit

Auch wenn nach 20 Jahren die feste Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG, ausläuft, heißt dies noch keinesfalls, dass die Anlage stillgelegt wird.

Als erste Option kommt der Weiterbetrieb am Markt in Frage: Dadurch dass nach zwei Dekaden moderne Windenergieanlage technisch noch im guten Zustand sind gibt es Möglichkeiten den Strom direkt zu vermarkten. Dies ist an der Strombörse möglich, aber auch mit langfristigen Lieferverträgen. Im Firmenjargon spricht man hier von sogenannten Power Purchase Agreements (PPAs). Branchenberichte der letzten Jahr zeigen, dass ein wirtschaftlicher Weiterbetrieb häufig möglich ist.

Ein zweiter Ansatz ist der des Repowerings. Repowering beschreibt dabei das Ersetzen einer oder mehrerer Altanalgen durch moderne Anlagen der aktuellen Technik. In der Regel sind diese Anlagen dann nicht nur leistungsstärker, sondern auch emissionsärmer. Somit wird eine optimale Flächennutzung weiterhin gewährleistet.

Für den Fall, dass eine Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben ist, haben wir uns schon als Projektierer der Anlage im Genehmigungsbescheid dazu verpflichtet, diese restlos abzubauen. Dies umfasst nicht nur den Turm und die Rotorblätter sondern auch das Fundament. Ebenso wird der durch den Eingriff betroffenen Naturraum wieder in seinen Ursprungszustand versetzt.

CO2-Fußabdruck

Windenergieanlagen verursachen bei Herstellung und Bau CO₂‑Emissionen, vor allem durch Beton, Stahl und Verbundwerkstoffe. Zahlreiche Studien, unter anderem vom Umweltbundesamt (UBA), der Landesanstalt für Umwelt Baden‑Württemberg (LUBW) und dem LANUV NRW, zeigen, dass diese Emissionen bereits nach wenigen Monaten ausgeglichen sind. Auch unabhängige Analysen, etwa vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) und der International Energy Agency (IEA), bestätigen eine CO₂‑Amortisationszeit von durchschnittlich drei bis neun Monaten. Danach arbeitet die Anlage über ihre gesamte Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren mit einem klaren Klimavorteil und spart jedes Jahr mehrere tausend Tonnen CO₂ ein. Damit gehört die Windkraft zu den Technologien mit der schnellsten Klimawirkung und leistet einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen.

Schutz von Kleinstlebewesen

Windenergieanlagen können zwar mit einzelnen Insekten kollidieren, ihr Einfluss auf das generelle Insektensterben ist nach wissenschaftlichen Studien jedoch sehr gering. Betroffen sind nur wenige Artengruppen, die sich in der Höhe der Rotorblätter bewegen, und selbst dort bleiben laut Untersuchungen rund 95 Prozent der durchfliegenden Insekten unverletzt. Eine empirische Studie des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe kam zu dem Schluss, dass Windrädern keine Bedeutung für das aktuelle Phänomen des Insektenschwundes zukommt. Besonders deutlich wird dies im Vergleich: Während Vögel jährlich rund 450.000 Tonnen Insekten fressen, liegt der Verlust durch Windenergieanlagen bei etwa 1.200 Tonnen. Die Hauptursachen für den Rückgang der Insektenpopulationen sind weiterhin die Intensiv-Landwirtschaft, Pestizide und der Klimawandel als gloables Phänomen.

Wettereinfluss

Das Windenergieanlagen durch ihre Lage und Exposition das Wette beeinflussen konnte nicht nachgewiesen werden. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Windenergieanlagen das lokale Mikroklima nur minimal beeinflussen. Eine chinesische Studie stellte zwar eine geringe Abnahme der Bodenfeuchtigkeit von ca. 4% fest, doch selbst die Autoren betonten, dass dies keine Dürre bedeutet und nicht auf andere Regionen übertragbar ist. Verifizierte Studien bestätigen: Trockenheit und Dürre entstehen durch Klimawandel, Niederschlagsmangel und Landnutzung,- und nicht durch Windparks.

Infraschall

Der von Windenergieanlagen erzeugte Infraschall liegt weit unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsschwelle. Mit Frequenzen unter 20 Hz ist er nur bei extrem hohen Schalldruckpegeln hörbar. Die typischen Werte von rund 60 dB reichen dafür nicht aus. Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg bestätigte dies in zwei Studien (2013 und 2015), die zeigten, dass der Infraschallpegel bereits in geringen Abständen nicht mehr wahrnehmbar ist. Eine frühere Studie des BGR wurde 2021 zurückgezogen, da ein Rechenfehler die Belastung um den Faktor 4.000 überschätzt hatte. Gesundheitliche Schäden wurden durch keine verifizierte Studie bestätigt.

Zum Vergleich: Während der Schalldruckpegel von Windenergieanlagen nicht ausreicht, um Infraschall hörbar zu machen, liegt er bei einer Autobahnfahrt deutlich höher. Im Innenraum eines Pkw erreicht er rund 90 dB. Hier können tieffrequente Geräusche unterhalb von 20 Hz tatsächlich wahrgenommen werden.

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Dein Ansprechpartner
Thomas Schultheiß
Leiter Projektentwicklung