In Betrieb

Solarpark Illertissen-Tiefenbach

No items found.

Projekt-Beschreibung

Mit Stefan Baisch haben wir einen örtlichen Schäfer aus Illertissen (Jungviehweide) gewonnen, der mit seiner Herde die mit einer heimischen Saatgutmischung bewachsene Betriebsfläche beweiden kann. Rund um die Anlage werden noch ökologisch hochwertige Flächen angelegt. Auch ein Imker erntet mittlerweile echten Solarhonig in der Bienenstadt Illertissen.

Viele Bürger der Stadt Illertissen zeigten großes Interesse, sich finanziell zu beteiligen. Die bei einer Bürgerversammlung im November 2021 vorgestellte Möglichkeit ergriffen ortsansässige Bürger und können langfristig nachhaltige Renditen erwarten. Das Ziel einer möglichst breiten Teilhabe in der Bürgerschaft wurde dadurch erreicht. Bewusst wurden keine Großinvestoren mit demBeteiligungsangebot adressiert. Vielmehr wurde das Vorhaben als Gemeinschaftsprojekt konzipiert. Die Finanzierung des Fremdkapitals ermöglichtendie regionalen Genossenschaftsbanken. Auch die Stadt Illertissen profitiert jährlich von ca. 16.000 € Zusatzeinnahmen, die der örtlichen Gemeinschaft zweckungebunden zur Verfügung gestellt werden.

Zahlen und Fakten

2022
Inbetriebnahme
8000
Stromproduktion in MWh p.a.
7106
Gesamtleistung in kW
5000
CO2-Einsparung
2000
Versorgte Haushalte

Details im Überblick

zeitplan

standort

Der Solarpark befindet sich nördlich es Stadtteils Tiefenbach, unmitelbar angrenzend an die Autobahn A7 (Ulm-Memmingen).

Technik im Detail

Hersteller
Trina
Typ
TSM-DE17M
Leistung
450 W / 455 W
Modulanzahl
15.684
Ausrichtung
Süd

Projekt-team

Sebastian Ganser
Thomas Schultheiß
Ansgar Innig

PRESSE

  • Rebekka Jakob, Illertisser Zeitung  (25.06.2020)
    Eine Fotovoltaikanlage an der Illertisser Autobahn?
  • Rebekka Jakob, Illertisser Zeitung (15.11.2021)      
    Firma aus Babenhausen startet Bau von Bürgersolarpark bei Tiefenbach
  • Stefan Czernin, Südwest Presse (16.11.2021)
    Projekt wird am Mittwochabend in der Schranne vorgestellt
  • RegioTV (03.08.2022)
    Inbetriebnahme des Solarparks Illertissen
  • Julia Horn, swp (08.08.2022)
    Solarpark an der A7 geht an den Start – Bürgerbeteiligung noch möglich
  • News

    Keine Nachrichten vorhanden

    Der Solarpark in Tiefenbach zeigt, dass Erneuerbare Energien gewinnbringende Investitionen in die Zukunft unserer Heimat sind. Dabei setzen wir unseren Fokus ganz konkret auf die Steigerung der regionalen Wertschöpfung und Schaffung kommunaler Beteiligungskonzepte.

    Sebastian Ganser
    Geschäftsführender Gesellschafter

    Häufig gestellte Fragen

    Betriebszeit

    Ein Solarpark ist in der Regel auf eine Betriebsdauer von 25 bis 30 Jahren ausgelegt. Die Photovoltaik-Module behalten auch nach dieser Zeit noch einen großen Teil ihrer Leistung, allerdings sinkt der Wirkungsgrad durch natürliche Alterung leicht. Nach 25 Jahren können oft noch mehr als 85% herstellerseitig garantiert werden. Wechselrichter und andere technische Komponenten werden meist früher erneuert, sodass die Anlage technisch auch länger betrieben oder durch ein Repowering modernisiert werden kann.

    Nach Ablauf der Betriebszeit besteht jedoch die Pflicht zum Rückbau: Die Module, Unterkonstruktionen und Nebenanlagen werden entfernt, die Flächen wieder hergestellt und können anschließend erneut landwirtschaftlich genutzt werden. Diese Rückbaupflicht ist nicht nur in den Nutzungsverträgen mit den Grundstückseigentümern verankert, sondern wird zusätzlich über die Baugenehmigung, Bebauungspläne und häufig auch über städtebauliche Verträge abgesichert. Gemeinden verlangen in der Regel eine finanzielle Sicherheit (z. B. Bürgschaften), damit der Rückbau zuverlässig gewährleistet ist.

    Damit ist sichergestellt, dass Solarparks keine dauerhaften Eingriffe in Boden und Landschaft hinterlassen und die Flächen nach Ende der Nutzung wieder frei verfügbar sind.

    Bodenschutz

    Die Modultische von Freiflächen-Photovoltaikanlagen werden in der Regel mit Stahlpfeilern im Boden verankert, die ohne Betonfundamente auskommen. Diese Pfeiler sind mit speziellen Legierungen bzw. Verzinkungen versehen, die einen langfristigen Korrosionsschutz sicherstellen. Daurch wird verhindert dass Schadstoffe in den Boden gelangen.

    Da die Eingriffe vergleichsweise gering sind, bleibt die Fläche nach Rückbau wieder landwirtschaftlich nutzbar. Besonders sensibel ist der Bau in oder nahe von Wasserschutzgebieten: Hier prüfen die zuständigen Behörden jeden Eingriff sorgfältig und legen strenge Auflagen fest, um Grundwasser und Böden zu schützen. Dazu gehören etwa Vorgaben zur Materialwahl, zur Abdichtung oder zur Abstandswahrung.

    Insgesamt zeigt die Praxis, dass Solarparks bei fachgerechter Planung und Genehmigung keine nachhaltigen Schäden am Boden verursachen. So bleibt die Energiewende mit Photovoltaik auch unter dem Aspekt des Bodenschutzes verantwortungsvoll umsetzbar.

    Technische Funktionsweise

    In einem Solarpark wandeln Photovoltaik-Module das Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um, der zunächst als Gleichstrom (DC) entsteht. Grundlage ist die sogenannte Photozelle: Wenn Photonen, also Lichtteilchen, auf die Halbleiterschicht des Moduls treffen, lösen sie Elektronen aus und erzeugen so einen elektrischen Stromfluss. Damit dieser Strom genutzt werden kann, wird er durch Wechselrichter in Wechselstrom (AC) umgewandelt. Das ist die Stromart, die auch in Haushalten und im öffentlichen Netz verwendet wird. Anschließend hebt eine Trafostation die Spannung auf das Niveau des Mittelspannungsnetzes an. Über eine Übergabestation wird der Strom schließlich ins Netz eingespeist und dort sicher verteilt.

    Diese Abfolge – Modul, Wechselrichter, Trafo und Übergabestation – bildet die zentralen Bausteine eines Solarparks. Die Sonne liefert Strom, die Technik macht ihn netzfähig, und über die Übergabestation gelangt er zu Verbraucherinnen und Verbrauchern. So entsteht aus Sonnenlicht zuverlässig Energie für die Region.

    Flora und Fauna

    Solarparks können die Artenvielfalt erhöhen, wenn sie naturverträglich geplant und gepflegt werden. Extensiv gepflegte Flächen mit Blühstreifen, seltenen Mahdintervallen und Strukturvielfalt bieten Pflanzen und Insekten neue Lebensräume. Besonders spannend ist, dass sich inzwischen auch Feldlärchen als Bodenbrüter vermehrt in PV-Parks niederlassen. Dabei wurde lange angenommen, dass sie vertikale Strukturen meiden.

    Studien zeigen, dass die Module Mikrohabitate schaffen, etwa feuchtere Schattenbereiche mit mehr Insekten oder ungestörte Niststreifen zwischen den Reihen. Häufig wird die Pflege durch Schafbeweidung übernommen: Sie hält die Vegetation niedrig, fördert Blühpflanzen und Insekten und ermöglicht eine Doppelnutzung der Fläche für Energieerzeugung und Landwirtschaft. Damit können Solarparks sogar zu Biodiversitätshotspots werden, wenn sie richtig gepflegt und ökologisch begleitet werden. Natürlich hängt der Nutzen vom Standort und Management ab, weshalb faunistische und floristische Erhebungen im Genehmigungsverfahren unverzichtbar sind.

    Insgesamt zeigt sich: Mit den richtigen Maßnahmen leisten Solarparks nicht nur einen Beitrag zur Energiewende, sondern auch zur Stärkung lokaler Ökosysteme.

    Blendwirkung

    Moderne Solarmodule bestehen aus entspiegeltem Glas und reflektieren nur sehr wenig Licht. Trotzdem wird bei jedem Projekt ein Blendgutachten erstellt, das mithilfe von Simulationen den Sonnenstand, Ein- und Ausfallwinkel sowie die Sichtachsen von Straßen oder Bahnlinien berechnet. Dabei wird geprüft, ob bestimmte Grenzwerte für Helligkeit (z. B. über 10.000 cd/m² Leuchtdichte oder 40.000 Lux) und Dauer der Blendung (z. B. länger als 30 Minuten pro Tag oder häufiger als 30 Tage pro Jahr) überschritten werden könnten. Wenn dies der Fall ist, empfiehlt der Gutachter Maßnahmen wie Blendschutzfolien, Blendschutzwände oder -zäune oder die Neuausrichtung einzelner Modultische. Die Genehmigungsbehörde übernimmt solche Empfehlungen dann meist als Auflage im Baugenehmigungsbescheid, sodass Verkehrsteilnehmer zuverlässig geschützt sind. In der Praxis zeigen Studien, dass PV-Anlagen deutlich weniger blenden als Wasserflächen oder Glasfassaden. So bleibt der Verkehr sicher und gleichzeitig entsteht saubere Energie ohne Einschränkungen für die Umgebung.

    Baugenehmigung

    Solarparks dürfen in Bayern nur dort entstehen, wo die Gemeinde es erlaubt und die Fläche im Bebauungsplan als „Sondergebiet Solar“ ausgewiesen ist. Besonders geeignet sind Konversionsflächen (z. B. ehemalige Militär- oder Industrieareale), Randlagen entlang von Autobahnen und Bahntrassen sowie landwirtschaftlich weniger ertragreiche Böden. Für diese Flächen gibt es sogar besondere Fördermöglichkeiten im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Seit 2025 können bestimmte Anlagen entlang von Verkehrswegen einfacher genehmigt werden. Zusätzlich müssen Umwelt- und Artenschutz beachtet werden, damit Tiere und Pflanzen geschützt bleiben. Es erfolgen zum Beispiel mehrmonatige Kartierungen von bodenbrütenden Vögeln. Solarparks sind rückbaubar und versiegeln den Boden nicht. Mit ökologischen Maßnahmen wie Blühstreifen oder Extensivpflege können sie die Artenvielfalt sogar erhöhen und leisten so einen doppelten Beitrag: saubere Energie und mehr Natur.

    Du hast Fragen zu diesem Projekt?

    Dein direkter Draht zu uns – wende dich einfach an unseren Experten für dieses Projekt!

    Dein Ansprechpartner
    Thomas Schultheiß
    Leiter Projektentwicklung