Das Rothtal zeigt, wie die Energiewende verbindet

Johannes Czernik
17.1.2024

Der 24. Mai war für unser Team kein Samstag, an dem man gemütlich im Garten Unkraut zupft, beim Bäcker die Sonntagsbrötchen für den nächsten Morgen sichert oder den Rasenmäher zum dritten Mal in dieser Woche kreisen lässt. Stattdessen stand dieser Tag ganz im Zeichen eines Projekts, das für Oberroth und Unterroth weit mehr bedeutet als bloß eine neue Solaranlage: Der feierliche Abschluss eines gemeinschaftlich geschaffenen Stücks Energiewende vor der eigenen Haustür.

Ein besonderer Tag im Rothtal

Der 24. Mai war für unser Team kein Samstag, an dem man gemütlich im Garten Unkraut zupft, beim Bäcker die Sonntagsbrötchen für den nächsten Morgen sichert oder den Rasenmäher zum dritten Mal in dieser Woche kreisen lässt. Stattdessen stand dieser Tag ganz im Zeichen eines Projekts, das für Oberroth und Unterroth weit mehr bedeutet als bloß eine neue Solaranlage: der feierliche Abschluss eines gemeinschaftlich geschaffenen Stücks Energiewende vor der eigenen Haustür.

Bereits am Freitagmorgen machten sich viele Mitarbeitende auf den Weg zum Umspannwerk bei Ober- und Unterroth, um letzte Vorbereitungen zu treffen. Auf einer Fläche, geprägt von moosgrünen Sicherheitszäunen, elfenbeinfarbenem Schotter und dem imposanten Transformator, der sich zwischen den 60.000 Solarmodulen erhebt, begannen die Aufbauarbeiten. Was für manche als kühles Stahlmonster erscheinen mag, zeigt sich vor Ort als durchdachte Symbiose von Technik und Natur. Denn während wir an den letzten Handgriffen arbeiteten, wurden wir von den Schafen begrüßt, die das frische Gras zwischen den Modulen friedlich grasten – ein lebendiger Beweis für die nachhaltige Nutzung der Flächen.

Vorbereitungen mit vielen helfenden Händen

Die Planung für diesen Tag begann bereits ein halbes Jahr zuvor: Wo sollte die Feier stattfinden? Was konnten wir von VenSol bereitstellen? Wie viele Gäste würden kommen, und wie viel Essen und Trinken würde benötigt? Schnell zeigte sich, dass nicht nur viele Fragen beantwortet werden mussten, sondern dass diese Vorbereitungen auch unser Team enger zusammenwachsen ließen.

Vom kaufmännischen Bereich über die Technik bis zu den Projektentwicklern arbeiteten alle gemeinsam mit den beiden Bürgermeistern Willibold Graf und Norbert Poppele sowie dem Regionalmanager der ILE an einem stimmigen Konzept. Verkehrsleitsysteme wurden entwickelt, Parkplätze ausgewiesen, Schilder aufgestellt und in Zusammenarbeit mit dem lokalen Getränkemarkt Getränke, Bierzeltgarnituren und ein Pilswagen organisiert. Der Musikverein brachte am Morgen seinen Bühnenwagen und sorgte mit eigener Tontechnik für den guten Klang bis in die hintersten Reihen.

Ein Fest, das den Projektspirit widerspiegelte

Dieses gemeinschaftliche Anpacken war nicht nur Grundlage für die gelungene Feier, sondern auch für die erfolgreiche Umsetzung des gesamten Solarparks. Am Samstag lief dann alles wie geplant. Die technischen Führungen ließen die zuvor vielleicht als "stählerne Ungetüme" betrachteten Anlagen ganz zahm erscheinen – ganz so wie die Schafe, die sich von den rund 500 Besuchern nicht aus der Ruhe bringen ließen.

Besonders unser Kollege Thomas Sacks verstand es, die Besucher für die Technik zu begeistern – fast so wie Kinder, die erstmals ein Dinosaurierskelett bestaunen dürfen. Die Art und Weise, wie er den Besuchern komplexeste Elektrotechnik bildlich erklären konnte, zeugte davon, dass hier ein echter Diplomingenieur am Erklären war. Und auch für die Kinder selbst war gesorgt: Eine große, im Jurassic-Park-Stil gehaltene Hüpfburg war den gesamten Tag über durchgehend in Beschlag.

Übrigens: Der Strom, der allein während der vierstündigen Veranstaltung erzeugt wurde, hätte ausgereicht, um die Hüpfburg noch zwei weitere Jahre dauerhaft zu betreiben.

Nachhaltigkeit auch bei der Anreise und Verpflegung

Besonders erfreulich war, wie viele Gäste dem Aufruf folgten, mit dem Fahrrad anzureisen. Dies entlastete nicht nur die Verkehrsorganisation der Feuerwehr, sondern führte auch dazu, dass der Sportverein SV Oberroth alle Hände voll zu tun hatte, um die hungrigen Gäste zu versorgen. Mehrere hundert Steaks und Würstchen gingen über die Theke, und auch von den vegetarischen Schupfnudeln blieb am Ende nichts mehr übrig.

Ein identitätsstiftendes Projekt für die Region

Als die Rothtal-Musikanten mit der Polka "Auf der Vogelwiese" den musikalischen Schlusspunkt setzten, war den zufriedenen Bürgern die Verbundenheit mit ihrem Solarpark anzusehen. Es ist nicht nur eine Anlage, die grünen Strom erzeugt, CO2 einspart und Schafe schattige Weideplätze bietet. Der Solarpark Rothtal ist ein Projekt, das die Menschen vor Ort wirtschaftlich beteiligt, die Gemeinde stärkt, die energetische Unabhängigkeit fördert und die Bürgerschaft enger zusammenrückt.

Bürgermeister Willibold Graf brachte es in seiner Rede auf den Punkt: "Jeder Sonnenstrahl, der hier eingefangen wird, spart CO2, schont Ressourcen und macht uns ein Stück unabhängiger von fossilen Energien und geopolitischen Risiken."

So wird der Solarpark Rothtal zum identitätsstiftenden Merkmal der Gemeinden Oberroth und Unterroth – ein neues Stück Heimat ist in der Region entstanden.

Johannes Czernik
Johannes Czernik